WebDAV steht für „Web-based Distributed Authoring and Versioning“. Es handelt sich dabei um eine Erweiterung des HTTP-Protokolls, die Benutzern erlaubt, gemeinsam Dateien zu bearbeiten und zu verwalten, die auf einem Web-Server liegen. Es ist mit WebDAV z.B. möglich, Dateien auf den Server hochzuladen oder Dateien auf dem Server umzubenennen.
BSCW unterstützt als Server das WebDAV-Protokoll, so dass es von einem WebDAV-Klienten, d.h. einer Klienten-Anwendung, die ebenfalls das WebDAV-Protokoll unterstützt, aus möglich ist, Ihre Arbeitsbereiche durchzusehen, Dokumente zu öffnen, zu bearbeiten, auf den Server zurückzuschreiben, zu verschieben usw.
Als die wohl interessantesten Anwendungen, die WebDAV unterstützen, sind Microsofts Internet Explorer, Windows Explorer und das Office-Paket zu nennen, auf die wir uns in der folgenden Beschreibung beschränken wollen (siehe www.webdav.org für andere Anwendungen, die ebenfalls WebDAV unterstützen). Wenn Sie von diesen Anwendungen her über WebDAV auf Ihrem BSCW-Server zugreifen, haben Sie die folgenden Vorteile:
o Ihre BSCW-Arbeitsbereiche stellen sich als Webordner des Internet Explorer oder des Windows Explorer dar. Sie können wie vom Windows Explorer gewohnt in den Arbeitsbereichen navigieren.
o Sie können die Ihnen bekannten Aktionen auf den dargestellten Objekten über die rechte Maustaste oder auch per ‚drag & drop‘ durchführen (z.B. kopieren, einfügen, löschen).
o Sie können Microsoft-Office-Dokumente direkt aus einem Webordner heraus öffnen, wobei die entsprechende Office-Anwendung automatisch startet. Nach Bearbeitung des Dokuments können Sie über ‚Speichern‘ bzw. ‚Speichern unter...‘ das bearbeitete Dokument direkt auf Ihren BSCW-Server zurückschreiben. Es ist kein Zwischenspeichern und Hochladen mehr erforderlich.
Um sich unter Windows mit einem BSCW-Server mittels WebDAV zu verbinden, gehen Sie folgendermaßen vor:
• Öffnen Sie die Netzwerkumgebung (entweder per Doppelklick auf das entsprechende Symbol auf Ihrem Desktop oder aus dem Windows Explorer heraus).
• Wählen Sie „Netzwerkressource hinzufügen“. Der Dialog „Assistent zum Hinzufügen von Netzwerkressourcen“ öffnet sich.
• Bestätigen Sie zweimal mit [weiter].
• Geben Sie als Netzwerkadresse die URL Ihres BSCW-Servers an (z.B. http://Ihr-BSCW-Server/bscw/bscw.cgi).
• Bestätigen Sie mit [weiter].
• Geben Sie in das Anmelde-Fenster Ihren BSCW-Benutzernamen und das Passwort ein.
• Wenn Sie möchten, können Sie einen Namen für die Ressource eingeben.
• Klicken Sie auf [Fertigstellen].
Wenn die neue Netzwerkressource erfolgreich angelegt wurde, haben Sie darüber Zugriff auf Ihren BSCW-Server. Ihr persönlicher Arbeitsbereich (‚:Benutzername‘) ist dabei über den Ordner-Alias ‚home‘ erreichbar. Sie können nun über den Windows Explorer auf Dokumente in BSCW zugreifen und mittels Kopieren und Einfügen oder per ‚drag & drop‘ Dokumente hoch- bzw. herunterladen.
Falls die oben beschriebene Methode nicht funktioniert (weil z.B. der Dialog zur Eingabe von Benutzernamen und Kennwort immer wieder erscheint), sehen Sie sich bitte auf der BSCW-Website (http://www.bscw.de/) unter „Häufige Fragen“ die Hinweise zur Problemlösung bei der WebDAV-Verbindung an.
Da Microsoft das WebDAV-Protokoll teilweise nicht RFC-konform implementiert hat, ergeben sich folgende bisher bekannten Probleme der WebDAV-Erweiterung:
o Die Dialogboxen und Fehlermeldungen sind teilweise irreführend.
o Leer- und Sonderzeichen in BSCW-Objektnamen werden in der Webordner-Ansicht von Internet Explorer und Windows Explorer falsch dargestellt.
o Das übergeordnete Verzeichnis wird im aktuellen Verzeichnis angezeigt.
o Bei ‚drag & drop‘ innerhalb desselben Verzeichnisses wird die Datei kopiert.
Achtung: Um die WebDAV-Verbindung zu BSCW zu beenden, reicht es nicht aus, den Browser zu schließen oder Ihre WebDAV-Ordner zu entfernen – die Netzwerkverbindung ist weiterhin mit Ihrem Benutzernamen aktiv. Sollte nun jemand anders auf Ihrem lokalen System WebDAV für seinen Benutzernamen einrichten wollen, öffnen sich Ihre persönlichen Arbeitsbereiche trotz der Eingabe korrekter Zugangsdaten. Um dies zu vermeiden, melden Sie sich unter Ihrem Windows-Benutzernamen ab („start > Herunterfahren... > Ihr-Benutzername abmelden“) und wieder an. Diese Maßnahme ist notwendig, wenn andere Personen Zugang zu Ihrem lokalen Rechner haben.